Parallel F | Freitag

13:30 – 15:00 Uhr

Bibliothek Raum 211

Workshop: S. Hecker, D. Lang, M. Bergmann: „Was heißt transdisziplinär und partizipativ? Die neu gegründete Fachgesellschaft stellt die Gretchenfrage”

Der (zahlenmäßig und fachlich) in den letzten zehn Jahren stark gewachsenen transdisziplinär und partizipativ forschenden Wissenschafts-Community und den Einrichtungen der entsprechenden Wissenschaftspolitik und Forschungsförderung ist es ein Anliegen, dass Qualitätsmerkmale, Konzepte und Methoden auf einem hohen Niveau gesichert sind, dem sich die Wissenschaftler*innen verpflichtet fühlen. Neben den Bedarfen in der Forschung wächst auch der Bedarf an Wissen über und die Entwicklung von transdisziplinär und partizipativ konzipierter Lehre bzw. Lehrforschung an den Hochschulen.

Im März 2023 wurde zur Unterstützung solcher Aufgaben die deutschsprachige Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung (GTPF) gegründet. Die Gründer:innen der Gesellschaft haben ehrgeizige Ziele gesteckt: Sie möchten die transdisziplinär und partizipativ Forschenden im deutschsprachigen Raum vernetzen sowie Kapazitäten steigern im breiten Feld der transdisziplinären und partizipativen Forschung; Forschung und Lehre theoretisch und praktisch weiterentwickeln auch zusammen mit internationalen Partnern; und nicht zuletzt forschungspolitische Impulse in Richtung Politik, Ministerien und Förderinstitutionen leisten; Angebote zum Fachaustausch im Rahmen von Tagungen, Workshops, Publikationen und für Weiterbildung zu transdisziplinärer und partizipativer Forschung.
Wie kann die neue Fachgesellschaft diese Ziele erreichen?

Zur Verständigung darüber brauchen wir in der Gesellschaft einen inhaltlichen Austausch dazu, mit welchen theoretischen und praktischen Implikationen die Konzepte der partizipativen und transdisziplinären Forschung verbunden sind. Ist Partizipation per se transdisziplinär? Oder ist transdisziplinäre Forschung per se partizipativ? Welche „Schools of thought“ liegen den Ansätzen zugrunde – und vor allem: Welche Ziele teilen transdisziplinäre und partizipative Forschung, welche trennen sie womöglich? Auf welche Veränderungen in der Wissenschaft können (und sollen) sie gemeinsam zielen?

Diesen Fragen wollen wir uns als Gründungsvorstand der Gesellschaft zusammen mit allen Interessierten in einem interaktiven Workshop-Format stellen. Die Ergebnisse dienen der aktiven Weiterentwicklung der Gesellschaft.

Bibliothek Raum 311

Workshop: T. Krieger, S. Hartung, B. Behrisch: „NetzWerken: Partizipative Gesundheitsforschung im deutschsprachigen Raum aktiv gestalten mit PartNet.”

Partizipative Gesundheitsforschung (PGF) ist ein Forschungsansatz, welcher seit 2007 im deutschsprachigen Raum durch das Netzwerk für Partizipative Gesundheitsforschung (PartNet) vertreten wird. Der Fokus liegt hierbei auf partizipativen Forschungsprozessen im Gesundheits-, Sozial- oder Bildungswesen insbesondere auch mit Blick auf gesellschaftliche Machtverhältnisse und gesundheitliche Chancengleichheit. PartNet ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen, Expert:innen aus eigener Erfahrung (z.B. Patientenvertretende) sowie Engagierten aus der Zivilgesellschaft, welche Interesse an und/oder Expertise mit Partizipation in der Forschung einbringen.

Ziel des interaktiven Workshops ist es, die Netzwerkstrukturen und Arbeitsweise von PartNet anschaulich aufzuzeigen. Durch das Beleuchten von konkreten PartNet-Aktivitäten sollen die Teilnehmenden Impulse zum partizipativem Arbeiten und Forschen erhalten. Darüber hinaus wird dazu eingeladen, Herausforderungen in der Partizipativen Gesundheitsforschung zu diskutieren.

Der Workshop ist in sechs Teile gegliedert: In Teil 1 wird ein Überblick über Netzwerkaktivitäten von PartNet gegeben (15 Min). Teil 2 illustriert die Aspekte von PGF, die in einem partizipativen Prozess im Netzwerk in die Definition eingeflossen sind, welche aktuell einen zweiten Überarbeitungsprozess durchläuft (10 Min). Teil 3 beleuchtet die jährlich stattfindende Tagung „Berliner Werkstatt für Partizipative Forschung“, welche als Ort der Vernetzung und diskursiver Aushandlung zum Partizipationsverständnis verstanden wird (15 Min). In Teil 4 wird dargelegt, wie im Rahmen eines PartNetschaften-Projektes in der „Weiterbildung Partizipative Gesundheitsforschung“ an der Uniklinik Köln u.a. marginalisierte Gruppen (Patient:innenvertretende) zur Umsetzung von partizipativen Forschungsprojekten befähigt werden (10 Min). Im Teil 5 wird die forschungspolitische Arbeit am Beispiel des von PartNet entwickelten „Empfehlungspapiers zum Thema Qualität und Wirkung aktiver Beteiligung von Bürger:innen in der Gesundheitsforschung“ vorgestellt (10 Min). Teil 6 beinhaltet ein World Café, in welchem die Teilnehmenden des Workshops angeregt werden zu diskutieren, welche Herausforderungen in der Initiierungs-, Planungs- und Umsetzungsphase entstehen können und wie die Entscheidungsteilhabe von marginalisierten Gruppen in allen Phasen des Forschungsprozesses gut gelingen kann (30 Min). Die Präsentation der World Café-Ergebnisse im Plenum runden den Workshop ab (10 Min).

Der Workshop richtet sich an Partizipationserfahrene sowie Interessierte im Bereich partizipative Forschung aus unterschiedlichen Disziplinen und Tätigkeitsfeldern. PGF-Erfahrungen sind nicht von Nöten.

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